Montag, 28. März 2011

Willkommen im Paradies – Fiji (Teil 2)

Fünfzehn Minuten später erreichten wir auch schon mit dem Speed-Boot die kleine Insel Qamea. Wir waren sprachlos, als wir vor einem Traum aus Palmen mit hellem Sandstrand und klarem Wasser auf der Insel abgesetzt wurden. Das musste das Paradies auf Erden sein und ausgerechnet wir würden hier die nächsten Tage verbringen dürfen…das war ein Gedanke, an den wir uns sehr schnell gewöhnen konnten. Die nächsten zwölf Tage auf einer absolut Verkehrsfreien Insel, im Dschungelcamp Maqai…
Vom Personal wurden wir ganz herzlich empfangen und bekamen auch schon wenig später unsere Zimmer zugeteilt. Genau genommen waren es kleine Hütten, direkt am Strand, die mit Planen überspannt waren und somit einen leichten Zelt - Charakter hatten, recht primitiv aber nett. Die kleine Terrassen mit dem traumhaft schönen Ausblick auf den blauschimmernden Ozean gerichtet, machten die Hütten allerdings zu was ganz besonderem.
Viktor und ich bekamen eine Strandhütte für uns und Paul und Otto machten es sich nur wenige Meter von uns entfernt, in der nächsten Hütte bequem.
Nachdem wir lecker gegessen hatten, überkam uns die Müdigkeit, was nach so einer langen Reise ja auch kein Wunder war, von daher verzichteten wir an diesem Abend auf den traditionellen Kava – Trank und sahen zu, dass wir in unsere Betten kamen. Mit Taschenlampen ausgerüstet, erreichten wir endlich unsere Hütten, nachdem wir an den ekelig, dicken Fröschen vorbei geschlichen waren, die alle paar Meter auf dem Gras hockten und jeden Moment ans Bein zu springen drohten…igitt!!!
Nach einigen Versuchen den Lichtschalter zu finden mussten wir feststellen, dass es gar keine elektrische Beleuchtung gab, also behalfen wir uns mit unseren Taschenlampen oder mit Kerzen die für uns schon bereit lagen. Endlich im weichen Bett liegen und ordentlich Schlaf nachholen…so dachten wir. Falsch gedacht, ein heftiger Regen sorgte dafür, dass keiner von uns auch nur ein Auge zu bekam und der stürmische Wind drohte unsere Planen jeden Moment von den Häuschen zu reißen. So lagen wir also die ganze Nacht, halb schlafend in unseren Betten und trauten uns keinen Fuß auf den Boden zu setzten, da wir das Gefühl hatten, das Wasser schon direkt im Häuschen zu haben. Morgens als wir aufwachten, war zum großen Glück aber alles trocken, der Regen hatte sich beruhigt und es nieselte nur noch. Direkt nach dem Frühstück jedoch, fing es wieder wie aus den Eimern an zu gießen, zu früh gefreut! Das musste wohl die Regenzeit sein, von der wir gehört hatten, kein Wunder das alle Inseln so grün aussahen, wenn es jeden Tag so viel regnet.
Wir vertrieben uns also die Zeit an diesem Morgen mit Ping Pong spielen und lernten dabei das ganze Personal etwas näher kennen, die übrigens noch nie zuvor so einen heftigen Regen erlebt hatten, wie sie uns erzählten. Pa zeigte uns an diesem Vormittag wie man am besten eine Kokosnuss knackt und wie die Kokosnussmilch hergestellt wird, es war sehr interessant. Am Nachmittag lichtete sich endlich der Himmel und wir machten einen kleinen Rundgang um das kleine Dschungelcamp, um uns alles etwas genauer anzusehen. Für höchstens 20 Gäste war dieses Camp ausgerichtet und vermittelte dadurch eine etwas persönlichere Atmosphäre. Jeder kannte jeden und auch das Personal sprach uns mit Namen an, was wir so noch nie erlebt hatten, aber ganz toll fanden. Die riesige Überdachung aus Holz, diente als Speise und Aufenthaltsraum und der Untergrund aus feinem Sand, lud uns dazu ein, den ganzen Tag lang Barfuß zu laufen. Der eigene Garten in dem Kokosnüsse, Bananen, Kürbisse, Papaya ´s, Kartoffeln, Tomaten, Chili und noch vieles mehr wuchs, wurde angebaut um nicht ständig auf die nächst größere Insel fahren zu müssen, nur um Obst und Gemüse einzukaufen. Auch Aktivitäten, wie Surfen, Kajaken, Schnorcheln und Volleyball spielen wurden angeboten, mit denen man sich die Tage sportlich gestalten konnte. Nach unserem Rundgang, hielt uns nichts mehr davon ab, ins kühle Wasser zu springen, denn obwohl es die ganze Zeit vorher geregnet hatte, war die Luft trotzdem sehr schwül und warm. In dem klaren Ozean Wasser, wo die bunten Fische sich zwischen den Korallen versteckten, kühlten wir uns ab und, bevor wir uns in die Hängematten legten, um die Sonne auf unseren Pelz scheinen zu lassen. Zwischendurch kletterten wir auf Palmen, die bis ans Wasser runter hingen und schwangen auf den Schaukeln hin und her die an den Palmenstämmen befestigt waren. Wir hatten eine Menge Spaß und genossen die wunderschöne Umgebung, doch ruck-zuck war der erste Tag auch schon gelaufen. Am Abend saßen wir dann mit den übrigen Gästen beisammen, tranken Kava während das Personal Lieder sang und auf der Gitarre begleitete.
Auch diese Nacht regnete es wie verrückt, aber nun wussten wir dass unsere Hütten es überleben würden und wir ruhig schlafen konnten.

Fortsetzung folgt...

Sonntag, 20. März 2011

Auf dem Weg zur Trauminsel – Fiji (Teil 1)

Am 27.02.2011 warteten wir noch ganz ungeduldig am Flughafen Sydneys, um Paul und Otto zu empfangen, naja und schon sind die drei Wochen rum, um die beiden sind schon wieder auf dem Weg nach Deutschland…
Aber dafür hatten wir vier einen wunderschönen Urlaub, von dem wir euch jetzt berichten werden.
Nachdem wir die beiden also vom Flughafen abgeholt haben, wurde erst lecker gefrühstückt, in öffentlichen Einrichtungen am Strand geduscht und danach machten wir uns auch schon auf den Weg in die Innenstadt Sydneys. Wenigstens noch schnell die Sehenswürdigkeiten abklappern, bevor die Reise weiter gehen würde. Drei Stunden später, setzten wir die Jungs allerdings wieder am Flughafen aus, nicht weil wir die Nase schon gestrichen voll hatten, was manch einer vielleicht jetzt denken mag, NEIN, NEIN!!! Schon am nächsten Morgen sollte der Flieger nach Fiji starten und wir vier hatten uns vorgenommen mitzufliegen…aber wo sollten wir unser Auto lassen, oder besser gesagt unser Heim mit Hab und Gut??? Am Flughafen würde man über 400 Dollar für die 17 Tage zahlen müssen, das war zu teuer, das stand fest!!! Bob, ein etwas älterer Australier, den wir noch von St. George kannten, bot uns an das Auto bei einer Nachbarin seiner Schwester abzustellen, die auch in Sydney wohnte, allerdings zwei Stunden vom Flughafen entfernt. Dieses Angebot nahmen wir an und machten uns nun auf den Weg, nachdem wir die Jungs am Flughafen mit dem ganzen Gepäck rausgeschmissen hatten. In Woy Woy angekommen, kauften wir uns Bus Tickets, um zurück zum Flughafen zu kommen. Nach einem gemeinsamen BBQ machten wir uns dann gegen 22.00 Uhr auf den Weg, da Paul und Otto bestimmt schon warteten. Kurz nach Mitternacht fanden wir die Jungs halb verschlafen am Flughafen wieder und verbrachten dann gemeinsam die restlichen Stunden am Flughafen, bis dann endlich am nächsten Morgen um 8.10 Uhr der Flieger Richtung Fiji aufbrach und wir waren dabei…                      
Vier Stunden später sind wir auf der Hauptinsel Viti Levu in Nadi gelandet, dort wurden wir von der schwülen Luft erschlagen und sahen so schnell wie möglich zu, die langen Sachen vom Körper zu streifen. Während dem Flug hatten wir uns noch Gedanken wegen dem Wetter gemacht, da im Moment die Regenzeit anstand…aber die Sonne schien und es war sehr schön warm, demnach waren  alle Zweifel sehr schnell beseitigt. Wir hatten für die ersten zwei Nächte im Hostel Bamboo gebucht und sollten direkt vom Flughafen abgeholt werden. Tatsächlich wartete auch schon jemand auf uns…ein Mann, im Rock, mit lackierten Nägeln und einem sehr sanftem Händedruck…na, das kann ja heiter werden dachte ich mir, war es nun meine Aufgabe auf die Jungs aufzupassen???
Wir wurden zum Hostel gebracht, das nicht weit vom Flughafen entfernt war und wurden dort herzlich in empfangen genommen. Wenig später bezogen wir unser Zimmer, das wir uns zu acht teilten und machten uns danach auf den Weg zum Strand, der nur zwei Minuten vom Hostel entfernt war. Ein Schock, der jedem von uns ins Gesicht geschrieben war, ein dunkler Tümpel von Meer, mit Pippi warmem Wasser, war das wirklich Fiji? Waren wir hier überhaupt richtig? So hatten wir uns das nicht vorgestellt…
Enttäuscht aber nicht hoffnungslos, gingen wir wieder zurück ins Hostel. Paul und Otto verbrachten den restlichen Tag damit, Volleyball mit den Einheimischen und den übrigen Gästen zu spielen, während Viktor und ich die Hängematten bevorzugten. Nach dem Abendbrot wurden wir zu einem traditionellen Fiji Tee Namens Kava eingeladen, ein Getränk das in Fiji jeden Abend getrunken wird.
Uns wurde gezeigt wie man den Tee zubereitet.
Als Erstes werden die Kava-Wurzeln mit einer schweren Stange zu Pulver geschlagen, danach wird eine Schüssel mit kaltem Wasser aufgefüllt, in die man das Pulver gewickelt in einen Stofffetzen so lange ziehen lässt, bis das Wasser eine bräunliche Farbe bekommt.
Wir nahmen die Einladung an und nach dem sich jeder aus der Runde Namentlich vorgestellt hatte, wie in einer Selbsthilfegruppe und nun jeder wusste wo man her kam, wurde die Kavaholiker Runde gestartet. Es war eine sehr internationale Mischung, vertreten von Estland, Deutschland, Kanada, Spanien, Japan und Amerika. Bevor wir nun den Kava-Trank zu uns nehmen durften, mussten wir vorher einmal in die Hände klatschen und Bula sagen, was in der Fiji Sprache für Hallo, Gesundheit und vieles mehr steht. Wenn man den Becher (hergestellt aus einer Kokosnussschale) ausgetrunken hat wurde dreimal in die Hände geklatscht. Das Kava-Getränk war nicht ungenießbar, aber auch nicht unser Favorit, worüber wir uns schnell einig wurden. Sehr streng vom Geschmack her, sodass die Zunge nur wenige Sekunden später leicht betäubt war. Die Einheimischen, erklärten uns, dass man diesen Tee immer vor dem schlafen gehen zu sich nehmen sollte um einen festen Schlaf zu bekommen. Da wir vier jedoch nicht den ganzen Urlaub verschlafen wollten und unser Schlaf bis dahin auch nicht der übelste war, beschlossen wir nicht allzu viel von dem Zaubertrank zu trinken. Trotzdem saßen wir den ganzen Abend weiterhin in der Runde, auf dem Fußboden hockend, während die Fijis Lieder sagen die sie mit der Gitarre begleiteten und immer und immer wieder den Kava-Trank durch die Runde reichten. Zum Ende des Abends kam das Highlight, ein Amerikaner zeigte uns paar raffinierte Tricks, die täuschend echt aussahen, er hatte eine Menge Spaß dabei, die verblüffenden Gesichter von so manch einem von uns zu beobachten. Doch so gegen ein Uhr Nachts verabschiedeten wir uns von der lustigen Runde und freuten uns auf unsere Betten. Am nächsten Morgen gleich nach dem Frühstück, informierten wir uns, auf welche von den über 300 Fiji-Inseln wir am besten fahren sollten, denn an diesem Strand wollten wir auf gar keinen Fall bleiben. Wir bekamen schon am Abend davor den Tipp auf die Insel Qamea mit der Fähre rüber zu fahren, dieser Trip würde uns allerdings 30 Stunden reine Fahrzeit kosten, sollten wir es wagen??? Wir entschieden uns innerhalb sehr kurzer Zeit, und packten nur noch schnell unsere sieben Sachen, um noch an diesem Nachmittag die Fähre zu kriegen, da sie nur zweimal wöchentlich rüber fährt. Henry, der mit-Besitzer des Bamboo Hostels brachte uns zur Minibus Station, von da aus fuhren wir drei Stunden bis nach Suva, wo wir dann um 17.00 Uhr mit der Fähre weiter fahren mussten. Bella, von Henry die Freundin, die auch aus Deutschland kommt, hatte uns einen langen Brief geschrieben, wo alles ganz genau drauf stand, was wir zu tun hatten und was etwas kosten sollte. In Suva angekommen kauften wir uns erst die Tickets für die Überfahrt, wie Bella uns das notiert hatte und suchten uns einen Mc Donalds um uns ein wenig zu stärken. Beim Rausgehen wurden wir sofort von einem Einheimischen angesprochen, der uns kurze Zeit später durch die ganzen Einkaufsstraßen schleifte, damit wir unser Geld auch schnell genug loswerden konnten. Besonders stolz zeigte er uns einen Bulabong Shop, wo wir uns aus Jux auch paar T-Shirts kauften. Außerdem kauften wir uns noch was zu essen und zu trinken für die Zeit auf der Fähre. Nach dem wir ihm dann klar gemacht hatten, das wir nicht mehr so viel Zeit hatten, verabschiedete er sich von uns und wir schnappten uns das nächste Taxi um die Fähre nicht zu verpassen. Unser Taxifahrer jedoch, wusste nicht mal den Weg zum Hafen, oder er tat nur so, auf jeden Fall mussten wir ihm dabei helfen und waren in dem Augenblick sehr froh den Weg noch halbwegs in Erinnerung zu haben. Pünktlich standen wir an der Fähre, wo sich aber noch gar nichts rührte, Einheimische Menschenmengen saßen auf dem Boden und warteten darauf an Bord zu gehen. Irgendwann war es dann soweit und wir machten es uns oben an Deck, auf den Bänken bequem, damit wir nachts auch jeder einen Schlafplatz hatten. Erst um 20.30 Uhr legten wir dann endlich ab, weil es ewig lange gedauert hat bis alle Autos und LKWs endlich an Bord verstaut waren. Während der Fahrt vertrieben wir uns hauptsächlich die Zeit mit Karten spielen, Buch lesen und schlafen, so lange es nur ging. Um 11.00 Uhr morgens nach 13 Stunden schippern auf dem Wasser, erreichten wir dann die Insel Vanua Levu, an der wir für ca. zwei Stunden Halt machten. Hier wurden Fahrzeuge ab und aufgeladen und neue Passagiere stiegen hinzu und andere stiegen aus. In den nächsten vier Stunden bis zur Insel Taveuni, lernten wir vier Indian-Fiji`s kennen, mit denen wir uns die Zeit vertrieben und unseren Spaß mit denen hatten. Paul und Otto versuchten ein paar „Magic-Tricks“ vorzuführen, die sie am Vorabend beim Amerikaner gesehen hatten und brachten die Passagiere damit zum Staunen. Außerdem waren wir so ziemlich die einzig weißen Menschen an Bord, sodass wir für die Einheimischen sehr interessant waren. Ein kleiner Junge zum Beispiel, kam extra mit seiner Kamera hoch aufs Deck, um Fotos von uns und mit ihm zusammen zu machen. Nachdem wir in Taveuni angelegt haben, wurden wir auch schon vom Taxifahrer John erwartet, der uns zur Bootsanlegestelle bringen sollte, von wo aus wir dann mit dem Speed-Boot abgeholt wurden um auf unsere hoffentlich Trauminsel zu kommen.

Fortsetzung folgt…