Donnerstag, 21. April 2011

Abenteuer - mit Pleiten, Pech und Pannen!

Am Samstag den 26.03.2011 um 00.40 Uhr sollte der Flieger in Brisbane landen. Wir stellten uns zur Sicherheit einen Wecker um pünktlich am Flughafen zu sein. Erschrocken wachten wir um kurz vor eins auf und stellten fest, dass wir verschlafen hatten. Blitzschnell sprangen wir also in den Jucy Camper, den wir schon am Vormittag abgeholt hatten und düsten in Windeseile zum Flughafen, der zum Glück nur fünfzehn Minuten von unserem Schlafplatz entfernt war. Der Flieger war schon gelandet, aber zum großen Glück sahen wir noch keins von den bekannten Gesichtern, die uns verzweifelt zu finden versuchten, Schwein gehabt! Nun standen wir also da und warteten auf den großen Moment, an dem wir Hans und Ina und Alex und Galina endlich am anderen Ende der Welt willkommen heißen konnten. Da waren sie nun, ganz erschöpft vom weiten Flug, aber sehr glücklich über das Wiedersehen nach sechs Monaten, konnte unsere gemeinsame zwei wöchige Abenteuereise durch Australien nun endlich beginnen. Wir hatten uns ein Menge zu erzählen und waren vor Aufregung trotz Drei Uhr Nachts nicht wirklich müde, doch so langsam wurde es Zeit zu Bett zu gehen. Anhand einer Münze, die schon im Vorfeld geworfen wurde, einigten die Vier sich, wer oben und wer unten schlafen würde. In der ersten Wochen hatten Hans und Ina das Glück, es sich unten so bequem wie möglich zu machen, während Alex und Galina mit der Schlafmöglichkeit oben auf dem Autodach vorlieb nehmen mussten.
Am ersten Tag, machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück bei Sonnenschein, auf den Weg in die Innenstadt Brisbanes. Da es in dieser Stadt Australiens nicht sonderlich viel zu sehen gibt, entschieden wir uns für das Viertel South Bank, indem ein riesen Swimmingpool mit aufgeschüttetem  Sandstrand zur Abkühlung bei heißem Wetter einlädt. Leider hatte die schlimme Überschwemmung vor Monaten dafür gesorgt, diesen wunderschönen Erholungsort total zu zerstören, so standen wir also vor dem Absperrzaun und waren ein wenig enttäuscht die Anlage nicht nutzen zu können. Nach einem kleinen Spaziergang am Fluss entlang, entschieden wir uns auf den Weg an die Gold Coast zu machen, um dort den sonnigen Tag direkt am Strand genießen zu können. Obwohl es sehr schön warm war, peste ein sehr unangenehmer Wind am Strand entlang, der die feinen Sandkörner auf unsere Haut peitschte und wir uns aus dem Grund unmöglich auf die Stranddecke zum Sonnen legen konnten. Nach einer kalten Dusche fuhren wir also in den Supermarkt um noch schnell eine Kleinigkeit für das gemeinsame Abendbrot zu kaufen, was sich als nicht so einfach herausstellte. Obwohl wir es erst fünfzehn Minuten vor Ladenschluss hatten, ließ uns keiner mehr in den Laden, um auch nur ganz schnell ein Kilogramm Hackfleisch zu kaufen. Zum Glück gab es da aber noch den MC Donalds, der uns in unserer Situation sehr gelegen kam. Die folgende Nacht, verbrachten wir bei Waldi, der uns mal wieder netter Weise in seiner Wohnung aufnahm. Auch den nächsten Tag verbrachten wir wieder am Strand und während die Jungs, mit den Surfboards den Kampf gegen die  Wellen aufnahmen, suchten wir Mädels uns ein Windstilles Plätzchen wo wir ganz entspannt die Sonnenstrahlen genießen konnten. Zu schnell verging der Tag und dieses Mal machten wir uns auch schon zeitig auf den Weg zum Supermarkt, um unseren Einkauf zu erledigen. Nach dem Essen setzten wir Waldi wieder an seiner Wohnung ab, und mussten uns leider verabschieden. Wir hatten noch eine sehr lange Reise vor uns und mussten deshalb Kilometermäßig immer am Ball bleiben, um in zwölf Tagen Melbourne zu erreichen, von wo aus die Vier wieder zurück nach Deutschland fliegen würden. Unser Nachtlager schlugen wir nur wenige Kilometer entfernt von Byron Bay, auf einem Rastplatz direkt am Highway auf, da dies unser nächstes Ziel war. Am Morgen wurden wir vom Regen geweckt, der schon die ganze Nacht über sehr aktiv war. Wir fuhren gleich nach dem Frühstück hinauf zum Leuchtturm, wo wir zur großen Überraschung hunderten von Delphinen beim Schwimmen zusehen konnten.
Wir marschierten zum östlichsten Punkt Australiens, von wo aus wir den herrlichen Ausblick auf den weiten Ozean genießen konnten. Auf dem Rückweg zum Auto machte Galina eine erschrockene Bekanntschaft mit einer riesen Echse, die nur einen Meter von ihr entfernt ins Gebüsch lief. Wenig später, sprangen auch schon Viktor und Alex ins Gebüsch um das Reptil zu verfolgen und Fotos knipsen zu können. Kurze Zeit später nutzten wir die Gelegenheit an den Strand zu gehen, naja immerhin für paar Minuten, bis es plötzlich anfing zu regnen und wir blitzschnell zum Auto rannten. Aufgrund des Regens beschlossen wir den ganzen Tag über zu fahren und uns somit die Zeit für schöneres Wetter aufzuheben. Als wir unser Plätzchen für die Nacht gefunden hatten, stellten Alex und Galina mit Entsetzen fest, dass all ihre Bettsachen feucht oder teilweise sogar nass geworden waren. Eine Dichtung musste wohl porös oder undicht gewesen sein, dass sich während der Fahrt bei Dauerregen das Wasser in die Schlafkabine drücken konnte.
Mit trockene Decken und Handtüchern versuchten es sich die beiden so gemütlich wie möglich in ihrer feuchten Unterkunft zu machen, echt ärgerlich!!!
Am kommenden Morgen waren wir sehr froh, dass der Regen nachgelassen hatte, denn an diesem Tag hatten wir eine Kleinigkeit für Hans und Ina geplant, von der sie noch nichts wussten. Auf dem Gutschein, den die beiden von uns zur Hochzeit bekamen, stand „eine Überraschung wartet auf euch in Australien“ und da sie extra den weiten Weg hergeflogen sind um ihn einzulösen, waren wir jetzt an der Reihe. In Forster, wartete schon ein kleines Boot auf uns, das uns nach dem Frühstück, in den weiten Ozean hinaus fuhr. Hier begann dann die spannende Suche nach wilden Delphinen, um sie hautnah erleben und sehen zu können. Weit und breit war nichts zu sehen, außer den wilden Wellen, die das kleine Boot hin und her schaukelten. Nach einer Stunde, wurde Hans das Schaukeln endgültig zu viel und er beschloss mit seinem Frühstück, das er über die Rehling spuckte, weil ihm so furchtbar schlecht war, die Delphine schon mal ein wenig anzufüttern. Wie durch ein Wunder bewegte sich plötzlich etwas im Wasser. Das Boot wurde langsamer, doch was war das??? Eine Fontaine schoss aus dem Wasser und ein riesen Körper der sich zwischendurch an der Wasseroberfläche zeigte, schwamm dicht an unserem Boot umher, es war tatsächlich ein Wal den wir da sahen! Sogar eine zweite Fontaine zeigte sich und wir waren alle hellauf begeistert, dieses Spektakel gemeinsam beobachten zu können, es war der absolute Wahnsinn. Doch wo waren die Delphine, wonach wir eigentlich suchten? Immer noch keine Spur von ihnen, bis das Boot wieder langsamer wurde und wir blitzschnell die Neoprenanzüge überziehen mussten, um bei der nächst besten Gelegenheit ins Wasser springen zu können und die Delphine so unglaublich nah, wie nie zuvor erleben zu können. Ganz aufgeregt standen wir nun an dem Rehling und sahen dem Schauspiel der Delphine zu, naja außer Hans und Ina fanden es scheinbar zum Kotzen, denn mittlerweile hingen sie beide weit gebeugt über dem Rehling, um ihr ungutes Gefühl los zu werden…ja, ja, die Seekrankheit.

Leider kam kein perfekter Moment, an dem wir hätten ins Wasser springen können, da die Delphine einfach zu schnell unterwegs waren und wenig später wieder verschwunden waren. Trotzdem war es für uns alle, ein einmaliges Erlebnis wilde Delphine aus solch einer geringen Entfernung zu beobachten und wir waren alle begeistert. Nachdem Hans und Ina wieder halbwegs fit waren und sich für die Überraschungsfahrt ganz herzlich bedankten, die wohl für immer in Erinnerung bleiben wird, machten wir uns auf den Weg zum Strand. Hier trockneten wir als Erstes, all die nassen Schlafsachen von Alex und Galina, damit die beiden die nächste Nacht im Trocken verbringen konnten. Viktor rief währenddessen beim Jucy Camper Verleih an und schilderte die unschöne Lage, in der wir uns befanden. Der gute Herr bot uns an, in Sydney die Dichtungen wechseln zu lassen und kam uns mit einem Tankgutschein entgegen, dann war das also auch schon mal geklärt!!!
Den restlichen Tag verbrachten wir am wunderschönen ruhigen Strand von Forster und genossen jeden einzelnen Sonnenstrahl und das angenehm kühle Wasser. Unseren versteckten Schlafplatz, erreichten wir nach einigen Fahrtstunden in der Nähe von Newcastle mitten im Wald, indem eine herrliche Ruhe herrschte und zum Schlafen einlud. Wohl ausgeruht wachten wir am nächsten Morgen recht spät auf und genossen als Erstes das wunderschöne Vogel Gezwitscher um uns rum. Während dem Frühstück entdeckte Alex, nur wenige Meter von uns entfernt eine riesige Echse die durch den Wald spazierte. Wenig später saßen wir Mädels ganz alleine am Tisch, nachdem die Jungs bewaffnet mit Kameras, im Wald verschwunden waren. Ganz begeistert und aufgeregt kamen sie dann irgendwann wieder, nachdem sie sogar eine zweite Echse erwischt hatten, die sich auf einem Baum verkrochen hatte und noch größer als die Erste war. Erst am späten Vormittag machten wir uns endlich auf den Weg nach Sydney, wofür wir zwei Stunden Fahrtzeit eingeplant hatten. Leider wurden aus den zwei Stunden ein ganzer Nachmittag, weil der Jucy Camper mitten im Überholverfahren schlapp gemacht hat und Gott sei Dank noch gerade so, die Haltebucht erreichte.
Keinen Mucks mehr gab er von sich, auch nach mehreren Versuchen, machte dieses Auto keinen Anstand loszufahren, geschweige denn anzuspringen. Nach einem Telefonat mit dem Jucy Verleih, schickten die uns einen Notfall Service, der schon kurze Zeit später da war und nach einigen Minuten feststellte, dass wir mit diesem Wagen leider nicht mehr weiter kommen würden, weil das Steuergerät defekt war. Mit einem Abschleppwagen, wurden die Vier und der Pechwagen dann schließlich abgeholt und nach Sydney direkt zum Jucy Verleih gebracht. Hier stand schon ein Wagen bereit, den wir nur noch mit unseren Sachen einräumen mussten. Nachdem eine kleine Entschädigung ausgehandelt war, konnte es auch schon wieder losgehen. So sieht also der reibungslose und zuvorkommende Service in Australien aus, wenn man im Vorfeld eine „Stressfreie Versicherung“ abschließt, was die Vier zum großen Glück hatten.

Also ging es heiter weiter…

Mehr beim nächsten mal

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