Montag, 29. November 2010

Melonen Job gekündigt!!!

Schade eigentlich, es war kein leicht, aber gut verdientes Geld in den zwei Wochen, nur leider unmöglich unter den ständig wechselnden Bedingungen auf Dauer weiter arbeiten zu können.
Abgesehen davon, dass die Australier allesamt kein organisatorisches Talent besitzen und sich somit selber unter Druck setzen, da z.B. nicht genug Arbeiter vorhanden waren oder sogar kein Sprit in die Maschine getankt worden ist und die Arbeit deswegen, ca. für eine Stunde unterbrochen werden musste, bis alles wieder startklar war. Unfassbar!!!
Das sind allerdings nur Kleinigkeiten, über die man noch schmunzeln und lachen kann, allerdings vergeht einem schon der Spaß, wenn jemand während der Arbeit zusammen bricht, weil es einfach zu viel Arbeitsstunden auf einmal sind und der Körper einfach ausgelaugt und am Ende ist. Das Problem ist, es wird vorher nie gesagt, wie viele Stunden man vor sich hat, und es wird dann einfach spontan entschieden länger zu arbeiten (bis zu 18 Stunden), man muss auf alles gefasst sein. Das Hauptproblem ist allerdings der Farmer, der uns pro Stunde bezahlt und somit natürlich auch eine hohe Effektivität sehen möchte. Leider sind es aber unmögliche Vorstellungen, die unser Chef jedoch mit allen Mitteln, auf Kosten der Arbeiter ohne Rücksicht auf Gesundheit und zu wenig Schlaf, erreichen wollte. Da es dieses Jahr sehr viel regnet in Australien, ist es schwierig die Ernte schnell über die Bühne zu bringen, weil bei Regen nicht gearbeitet werden kann, da die Felder teilweise überflutet sind. Das heißt, dass bei gutem Wetter doppelt so viel gearbeitet werden muss, um alles nachzuholen. Geplant war eigentlich, genug Leute für diesen Job zu finden um zwei Schichten belegen zu können und somit rund um die Uhr arbeiten zu können. Das hat aber leider nicht wirklich geklappt, da sich die meisten Neulinge nach wenigen Tagen wieder verabschieden und keiner konstant dabei bleibt. Somit hat man ständig wechselnde Mitarbeiter, die eingewiesen werden müssen und das wiederum macht es schwieriger ein gutes Team bilden zu können.

Der härteste Tag innerhalb dieser zwei Wochen hat uns dann den Rest gegeben. Es war ein absolut unreifes Melonen Feld was gepflückt werden musste, da in den nächsten Tagen Regen vorausgesagt worden war. Da diese Art von Melonen sehr empfindlich auf Regen reagieren und für den Export bestimmt waren mussten wir sie schnellst möglich ernten. Elf Reihen von 900m waren abzuarbeiten, was eine gesamt Strecke von knapp 10km ausmachte. Nach zwei Reihen und üblen Rückenschmerzen, weil man jede Melone kontrollieren musste ob sie halbwegs reif war, und daher nur in gebückter Haltung vorwärts kam, waren alle ziemlich fertig.
Das Tempo war nicht angemessen und es war unmöglich, genug Melonen pflücken zu können, und auf Grund dessen sind viele Melonen einfach liegen geblieben.     
Unser Chef meinte wir müssten die Melonen ordentlicher pflücken, nachdem er die letzten fünf Meter kontrolliert hatte und einige Melonen fand. Nach dieser Aussage, fand eine heftige Diskussionsrunde über die zu hohe Geschwindigkeit der Maschine statt. Er gelobte Besserung, bei der Geschwindigkeitswahl, was er jedoch in der dritten Reihe nicht einhielt, weil es ihm zu langsam ging und er dabei zu wenig verdiente. Gegen Ende der Reihe waren alle am Ende und fühlten sich unfair behandelt. Es war uns einfach nicht verständlich, wie man auf einem unreifen Feld dieselbe  Produktivität erwarten konnte, wie auf einem Reifen Feld. Unser Chef zeigte jedoch keine Einsicht und kein Verständnis gegenüber den Mitarbeitern, worauf hin wir uns entschieden haben zu kündigen. Von unsrem Vorgesetzten wurden wir gebeten zu bleiben, aber unter diesen Umständen wollten wir hier nicht weiter arbeiten, obwohl uns der Job viel Spaß gemacht hat und wir nette Arbeitskollegen hatten.
Naja, man kann nicht immer gewinnen!!!

Im Moment sehen wir uns nach einem anderen Jobangebot um, mal sehn was es diesmal wird…


Bis dann, sagen Lydia & Viktor

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