Freitag, 19. November 2010

Zwiebeln ade, Melonen olé


Die Ausdauer und die harte Arbeit haben sich für uns bezahlt gemacht, denn seit Anfang dieser Woche dürfen wir bei den Honig Melonen arbeiten. Nach ganzen zwei Wochen „schnipp schnapp Zwiebel ab“ ist es eine Wohltat, ganz besonders für unsere Hände, eine etwas leichtere Tätigkeit bekommen zu haben.
Wie es dazu kam?
Während der ersten Woche Zwiebelarbeit, erzählte uns unser Vorgesetzter, dass der nächste Auftrag bei den Honig Melonen schon angenommen wäre, er aber leider nicht genau wüsste wann die Ernte tatsächlich anfangen würde, da die Melonen noch nicht reif genug wären, wegen dem vielen Regen.
Er meinte es sei ein wesentlich besser bezahlter Job (Stundenlohn min.18 Dollar) und wäre körperlich auch nicht so anstrengend, wie bei den Zwiebeln. Er deutete darauf hin, uns gern dabei zu haben, jedoch wurden nur noch 10 von 30 Arbeitern gesucht, und die Chancen mit dabei zu sein, waren sehr gering, da wir ja noch Neulinge waren und es genug andere gab die schon vor uns da waren und auf eine bessere Arbeit warteten. Jeden Tag hofften wir irgendwas Neues über die Melonen zu erfahren, wer dabei ist und vor allem wie lange wir noch die Zwiebeln ernten sollten, da es noch zig Felder mit Zwiebeln um uns rum gab. Wir beschlossen eine weitere Woche abzuwarten, und quälten uns jeden Tag aufs Neue auf das Zwiebelfeld, irgendwie konnte man sich einfach nicht dran gewöhnen. Mitte der zweiten Woche schien sich so langsam was zu entwickeln, und nach langem hin und her sollte die Ernte bei den Melonen doch schon am Samstag starten. Nur wen sie tatsächlich mitnehmen würden, wussten wir immer noch nicht. Am Freitag wurden die auserwählten dann endlich benachrichtigt, und zum großen Glück, wir waren dabei. Keine Zwiebeln mehr, allein der Gedanke daran war schon eine riesen Freude. Am Abend hatten wir eine allgemeine Besprechung zum Thema Melonen und der Chef höchst persönlich erklärte uns die Aufgaben und all das was von uns erwartet wurde. In der nächsten Nacht sollten wir noch bis 5.30 Uhr auf dem Zwiebelfeld arbeiten und von da aus wurden wir dann abgeholt und aufs Melonen Feld gebracht, wo wir dann vier Stunden aufgeklärt und eingewiesen wurden und Probearbeiten durften.
15 Arbeiter müssen sich hinter eine Fahrbare Maschine stellen, die aus zwei großen Arme mit Fließbändern besteht, wo die reifen Melonen drauf gelegt werden müssen und von da aus erst mal in einen Ladeschacht transportiert werden und zwischendurch vom Trecker aufgeladen werden können. Im Schritttempo wird das Feld, das ca. 200m lang ist, oder auch mal länger sein kann, nach reifen Melonen abgesucht. Wichtig ist es hier, zu unterscheiden was wirklich reif, überreif oder schon verfault ist. Die überreifen und verfaulten Melonen werden einfach in den Gang gerollt, damit sie die anderen Melonen beim Reifen nicht stören. Hinter den 15 Arbeitern laufen außerdem noch zwei Kontrolleure her, die vergessene Melonen aufsammeln und die Arbeit eines jeden Arbeiters im Auge behalten. Es ist eine recht leichte Arbeit im Vergleich zu den Zwiebeln, doch man muss sehr sorgfältig und korrekt arbeiten. Denn umso besser das Ergebnis, also die Qualität der gesammelten Melonen, umso besser werden wir bezahlt. Im Moment arbeiten wir für 18 Dollar pro Stunde, was sich in Zukunft aber noch ändern kann, mal sehn.
Wir haben hier so eine Art Schichtplan, der allerdings noch nicht so 100%ig funktioniert, da die Australier meinen selber abschätzen zu können, ob das Wetter gut genug zum Arbeiten ist oder nicht und deshalb manchmal gar nicht zur Arbeit erscheinen. Das hat natürlich für alle den Nachteil, weil die Maschine nicht vollständig besetzt ist  und die Arbeit nicht starten kann, bevor genügend Leute gesucht und gefunden worden sind. Ein echtes Chaos !!!
Im Moment arbeiten wir fünf Stunden am Tag, weil die Sonne noch zu wenig scheint und die Melonen noch nicht schnell genug nachreifen.
In Zukunft soll es Schichten von bis zu 18 Stunden geben, je nachdem wie man selber arbeiten möchte und wie viel Personal bis dahin zur Verfügung steht.
Die Arbeit selbst ist körperlich nicht so anstrengend wie die davor, jedoch braucht man eine Menge Ausdauer, denn die Melonen können einen ganz schön ins Schwitzen bringen.
Dieses stellten auch einige unserer neuen Arbeitskollegen fest, die in den nächsten Tagen gar nicht zur Arbeit erschienen sind und wenige Tage später gekündigt haben, da sie die Arbeit wohl doch unterschätzt haben. Es scheint hier auf der Farmarbeit wohl üblich zu sein von heute auf Morgen, ohne Wenn und Aber, alles stehen und liegen zu lassen und sich einfach aus dem Staub zu machen, ohne Rücksicht auf Verluste. In Deutschland unvorstellbar!!!   

Wir freuen uns auf jeden Fall, diesen Job bekommen zu haben, schon allein um etwas mehr Geld zu verdienen, um unser Reisejahr weiterhin finanzieren zu können.

INFO ZUM ZWIEBELGELD
Unser hart erarbeitetes Zwiebelgeld haben wir die Tage aufs Konto überwiesen bekommen, mal sehen wofür wir es ausgeben werden, muss schon was ganz Besonderes sein, nach  der harten Arbeit ist es einfach zu kostbar es sinnlos auszugeben, haben wir entschieden!

Bis bald sagen Lydia & Viktor, denn die Arbeit ruft 

1 Kommentar:

  1. Na das les ich doch gern, schön das ihr eine etwas bessere Arbeit bekommen habt und ihr auch mehr Geld verdient. Na dann lass ich mich mal überraschen was ihr als nächstes so erlebt.
    Liebe Grüße Nadine

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