Mittwoch, 3. November 2010

Die 850km Strecke von Coffs Harbour nach St. George

Unglaublich, diese Strecke nichts wissend zu fahren, um einfach nur Arbeiten und Geld verdienen zu wollen, was aber wenn es nicht klappt, es doch keine Arbeit gibt oder man nicht bezahlt wird, wie wir auch schon von anderen Backpackern gehört hatten. Wie hart ist die Arbeit wohl und was kommt am Ende dabei rum, diese und viele anderen Fragen beschäftigten uns während der Fahrt und wir waren wirklich gespannt was uns erwartet. Es gab während der Fahrt aber natürlich auch mal wieder was Neues zu sehen, denn hier befanden wir uns weit ab vom Schuss, keine Küste oder Stadt entlang des Highways, endlose Weite und Ferne um uns herum, das war das echte Australien und es fühlte sich in dem Moment auch tatsächlich so an. Hin und wieder kam uns mal ein Jeep oder ein LKW entgegen, ansonsten gehörte die Straße uns alleine. Während der ganzen Strecke fuhren wir an drei recht kleinen Städten vorbei die direkt auf dem Weg lagen, an denen wir Halt machten um zum Beispiel zu Tanken und uns beim ALDI ein wenig mit Lebensmitteln einzudecken. An so etwas musste man hier tatsächlich denken, da in den nächsten 200km erst mal wieder nichts kam. Gespannt hielten wir Ausschau nach Kängurus, doch wir hatten kein Glück ein lebendiges zu sehen, dafür aber leider sehr viel überfahrene die am Straßenrand oder gar mitten auf der Fahrbahn lagen. Bei Dämmerung konnten wir dann tatsächlich einige Kängurus sehen, die sogar bis zur Mitte der Fahrbahn gehüpft kamen und einfach stehen blieben und man echt Mühe hatte sie zu umfahren. Bei Dunkelheit mussten wir sehr konzentriert und Vorsichtig weiter fahren, um keine von den vielen Tieren platt zu fahren, die im Dunkeln mit „selbstmörderischer Absicht“ ihren Ausflug über die Straße machten.
Das fahren bei Nacht wurde uns dann doch zu gefährlich, da man ja auch keine Straßenbeleuchtung und unser Auto keinen Stoßfänger hat und ein Vogel schon dran glauben musste, fuhren wir links ran und campierten in der Wildnis. Am nächsten Tag hatten wir nur noch wenige Kilometer zu fahren und hatten schon gegen Mittag unser Ziel erreicht. St. George ist überraschend kleiner als wir angenommen hatten, da es laut Atlas wesentlich größer aussah. Außer einer Hauptstraße die ca. 3 km lang ist und wenigen Nebenstraßen gibt es hier weit und breit gar nichts, außer Feldern, zu sehen.
Die nächstgrößte Stadt mit 3000 Einwohnern ist „nur“ 200km weit entfernt. Doch außer einem Handy Empfang haben wir hier so ziemlich alles was man zum Überleben braucht.
Willkommen im NICHTS, genannt St. George!

Wir melden uns mit den ersten Arbeitseindrücken wieder.

Bis denn Lydia und Viktor

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