Samstag, 11. Juni 2011

Tasmanien

Das war knapp, nur wenige Minuten später und die Autofähre wäre ohne uns abgedampft, denn für die eigentlich 20 minütige Strecke, haben wir durch den Feierabendverkehr fast die doppelte Zeit gebraucht, aber zum großen Glück ist es nochmal gut gegangen. Nach der Passkontrolle und dem Hinweis, dass man keine Gemüse, Obst oder Fleischprodukte mit nach Tasmanien führen darf, parkten wir unsere Autos ein und ließen uns endlich in die bequemen Sessel fallen, in denen wir die nächsten elf Stunden schlafend verbrachten. Morgens um 6.30 Uhr erreichten wir Devonport und konnten die Fähre wenig später mit unseren Fahrzeugen verlassen. Wir schlängelten uns durch die Lebensmittel Kontrolle, vorbei an den Spürhunden, die Alarm schlugen sobald verbotene Lebensmittel mit sich geführt wurden. Viktor musste den Hunden zur liebe, paar Zwiebeln und einen Salatkopf opfern, doch danach konnten wir auch schon weiter ziehen. Das wir noch andere Köstlichkeiten mit uns führten, die wir gut versteckt hatten, ist sonst keinem aufgefallen.
Nach einem deftigen Frühstück mit Schinken und Ei, begann für uns der erste von vier Tagen, die wir im kleinsten und kühlsten Bundesstaat Australiens verbringen wollten, um einen Hauch der unberührten Wildnis zu erforschen. Fast ein Drittel Tasmaniens ist geschützte Wildnis in denen zackige Felsgipfel, riesige Farne, moosüberwachsene Urwälder, Wildbäche, Seen und versteckte Strände zu finden sind. Schon während der Fahrt zum Freycinet Nationalpark ergaben sich für uns die ersten Möglichkeiten, an wunderschönen Aussichtspunkten zu halten, an denen wir die beeindruckende Natur bewunderten und uns von den traumhaft schönen Anblicken inspirieren ließen. Im Nationalpark angekommen, vertraten wir uns am See ein wenig die Beine und suchten uns wenig später einen Schlafplatz, da es schon sehr früh dunkel wurde. 
Während wir uns auf die Suche machten, haben Eddy und Viktor sogar die ersten Kängurus entdeckt, doch als wir Mädels soweit waren, waren sie auch schon schnell verschwunden. Nur wenige Meter entfernt vom See, beschlossen wir den jungen aber sehr kühlen Abend bei einem Lagerfeuer und gemütlicher Stimmung zu genießen, bevor die Nacht einbrach. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Hobart der Hauptstadt Tasmaniens, die inmitten von Flüssen und Bergen besonders toll anzuschauen ist. Hier verbrachten wir einige Zeit im Hafenteil der Stadt und im Botanischen Garten, bevor wir unsere Reiseroute wieder fortsetzten. Weiter ging es Richtung Tahune Forest Reserve, den wir allerdings erst am nächsten Tag besuchen konnten, da wir schon späten Nachmittag hatten und die Dämmerung nicht lange auf sich warten ließ. Zur Feier des Tages gönnten wir uns ein ordentliches BBQ, denn an diesem Tag hatten wir Muttertag und schließlich gibt es viele Gründe unseren lieben Müttern gegenüber Dankbar zu sein. Also bekam Mama einen Abwaschfreien Abend von uns Kindern und den restlichen Abend verbrachten wir hauptsächlich mit Domino spielen, wobei wir eine Menge Spaß hatten…die Gewinner zumindest!!!
Im Tahune Forest Reserve nahmen wir uns am nächsten Morgen eine Wanderung vor, die uns durch den Dichtbewaldeten Urwald entlang am Fluss, über wackelige Hängebrücken an den mächtigen Bäumen vorbei führte und uns während dessen einen sehr guten Einblick in die unberührte Wildnis verschaffte. Außerdem nutzten wir einen weiteren Wanderweg, den so genannten „Airwalk“ der uns in 20m Höhe, 597m vorbei an den Baumspitzen führte, von wo aus wir einen absolut genialen Ausblick hatten und die unendliche Weite des Waldes erst so richtig zur Geltung kam.
Nach einem fruchtigen Wassermelonen Snack, die wir heimlich durchgeschmuggelt hatten, machten wir uns langsam wieder auf die Rückreise, denn schon am nächsten Abend mussten wir zeitig die Fähre erwischen, die uns zurück nach Melbourne bringen sollte.
Obwohl die Insel im Vergleich zu Australiens Festland sehr klein ist, etwa so groß wie Bayern, beanspruchten auch hier die Autofahrten eine Menge Zeit, um an die gewünschten Orte zu kommen.
Deshalb waren die vier Tage leider viel zu kurz, um sich noch weitere Dinge ansehen zu können, doch immerhin haben wir einen winzig kleinen Teil der Insel bereisen können und die beeindruckende Natur, trotz des sehr kühlen Wetters ein wenig näher erforschen können.

Die Fähre haben wir dieses Mal übrigens ÜBERPÜNKTLICH erreicht, sodass wir sogar noch eine Stunde anstehen mussten…

Fortsetzung folgt…in wenigen Tagen

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