Sonntag, 31. Juli 2011

Alles kommt anders…und vor allem als man denkt!

Fast hätten wir einen Job auf einer Mandarinenfarm in der Tasche gehabt, naja eben nur fast. Nach einer mündlichen Zusage, haben wir uns schon richtig drauf eingestellt und waren richtig guter Dinge, aber leider bekamen wir wenig später doch wieder eine Absage, weil die restlichen Felder sehr schlechte Früchte trugen und die Ernte sehr schlecht ausfiel, tja zu früh gefreut.
Was nun, sollten wir die restliche Zeit einfach nur absitzen und auf ein kleines bisschen Glück hoffen, doch noch einen Job zu finden???
Oder einfach unsere Sachen packen und ab nach Deutschland???
So einfach sich das anhört ist es jedoch nicht, schließlich muss erst das Auto verkauft werden, was einige Wochen oder wiederrum auch nur wenige Tage dauern kann, wer weiß das schon…?
Phillip, einer unserer Farmkollegen aus Cobram, den wir unterwegs trafen, war auch auf dem Weg nach Brisbane und so reisten wir dann gemeinsam die Ostküste hinunter, genossen das tolle Wetter und versuchten währenddessen eine sinnvolle Lösung für unser Problem zu finden. 
Da wir Brisbane Tag für Tag näher kamen und sich somit der große Kreis Australiens langsam aber sicher schloss, hielten wir es für richtig, unsere Autos in der Werkstatt schon mal durchchecken zu lassen, bevor wir sie dann schließlich zum Verkauf anbieten wollten. Gesagt getan, jedes unserer Autos bekam ein Zertifikat ausgehändigt und die Verkaufsaktion konnte damit also starten. Mit gemischten Gefühlen über unsere spontane Entscheidung, inserierten wir unsere Fahrzeuge im Internet, beschrifteten unsere Rückscheiben kreativ mit einem deutlichen 4 SALE, druckten Flyer und verteilten sie in diversen Hostels in Brisbane. Nun hieß es nur noch Abwarten und Tee trinken, vielleicht nur einen Tag, eine Woche, einen Monat oder vielleicht doch länger???
Wir nutzten die Wartezeit sinnvoll und kümmerten uns schon mal um den Lohnsteuerausgleich und anderen wichtigen Dingen, damit wir jederzeit aufbrechen konnten, sobald das Auto verkauft war.
Überraschenderweise stand das Glück dieses Mal ganz auf unserer Seite, denn nur zwei Tage später meldete sich kein Backpacker, wie wir eigentlich erwartet haben, sondern ein älterer Australier, dem unsere Aufschrift an der Rückscheibe aufgefallen ist und in ihm das Interesse geweckt hat. 
Nachdem sich unser kritischer Interessent das Auto von unten, oben und allen Seiten angesehen hat, versicherte er uns nach einer ausgiebigen Probefahrt, das Auto schon am nächsten Tag zu kaufen. Damit hatten wir nicht gerechnet, vor allem ging es uns jetzt viel zu schnell von statten und schon allein der Gedanke, sich von unserem gemütlichen und zuverlässigen Zuhause zu trennen, verursachte ein ungutes und trauriges Gefühl. Neun Monate, war dies unser vertrautes Heim auf Rädern von dem wir uns jetzt wohl oder übel trennen mussten, da ging kein Weg dran vorbei.
Schweren Herzens packten wir unsere sieben Sachen die wir in unsere Rucksäcke verstauten und verabschiedeten uns vom restlichen Hab und Gut, welches sich während der Zeit langsam angesammelt hatte. Am nächsten Morgen ging alles blitz schnell und wenig später sahen wir unser geliebtes Auto auch schon für immer davon fahren…
Ade schönes Zuhause, ade vertrautes Heim, nun sind uns nur noch wundervolle Erinnerungen geblieben die uns an die tolle Zeit mit dir in Australien zurück denken lassen werden.

Nun standen wir also da, heimatlos und verlassen auf den Straßen Australiens, schneller als uns eigentlich lieb war! Doch das änderte sich in binnen weniger Stunden nachdem wir unser Rückflugticket eingelöst haben und nur wenige Tage später Richtung Singapur geflogen sind, wo wir uns ganz ohne Plan und spontan ins nächste Abenteuer stürzten, welches wir ASIEN nennen…

Auf Wiedersehen Australien sagen
Lydia und Viktor

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen