Donnerstag, 30. Juni 2011

Der weite Westen und die Schönheit der Natur

Im Nambung National Park, der 260 km nördlich von Perth zu erreichen ist, konnten wir die spektakuläre Ansammlung von bis zu 5 m hohen Kalksteinsäulen, die sogenannten Pinnacles besichtigen. Entlang des 5 km langen Rundweges durch den Säulenwald, fuhren wir mit unserem gelben Flitzer durch die Wüste und konnten dabei die verschiedensten Formen und Größen der Pinnacles begutachten, was absolut sehenswert war!

In Geraldton, der nächst größeren Stadt nördlich von Perth, nutzten wir die Möglichkeit wieder direkt an der Küste weiter zu fahren und konnten dabei den tiefen Ozean immer gut im Auge behalten. Bei tollen Aussichten, wie tiefe Schluchten und steilen Felsen, konnten wir einfach ganz spontan anhalten, um jeden dieser wunderschönen Augenblicke in vollen Zügen genießen zu können.
Ein weiteres Highlight der Kalbarri National Park, den wir zwar erst nach 25 km auf einer unbefestigten Straße erreichten, worüber wir sehr froh waren, denn schon nach den ersten Metern, waren wir uns nicht sicher ob unser Flitzer das durchhalten würde. Eine Stunde kostete uns die heikle Fahrt mit Geschepper und Getöse im ganzen Wagen, bei dem wir uns unmöglich unterhalten konnten und uns gar nicht mal so sicher waren, ob wir das Ziel erreichen würden, ohne dabei Einzelteile unseres Fahrzeugs zu verlieren. Naja, auf jeden Fall sind wir gut angekommen und anhand der Fotos könnt ihr sehen, dass sich diese Rumpel Fahrt wirklich gelohnt hat…obwohl wir uns sofort einig waren, in ferner Zukunft nur noch befestigte Straßen zu befahren.

Also dann, bis demnächst
Lydia und Viktor  

Sonntag, 26. Juni 2011

Unsere Reise durch den weiten Westen

Mit einer Fläche von über 2,5 Mio. km² nimmt der Bundesstaat Western Australia etwa ein Drittel der Landmasse des Kontinents ein. Allerdings leben nur gerade 1,9 Mio. Menschen – also ein Zehntel der Gesamtbevölkerung in diesem Landesteil Australiens. Auf Grund dieser enorm großen Fläche hat es uns ewig lange Fahrten gekostet, um von A nach B zu kommen und dabei den schönen Westen erforschen zu können, was sich aber auf jeden Fall gelohnt hat und wovon wir euch nun etwas berichten können…

Entlang der längsten geraden Strecke Australiens, die uns 90 Meilen schnurstracks Berg auf und Berg ab führte, ohne auch nur einen einzigen Schlenker dabei zu machen, kamen wir unserem ersten Ziel dem Wave Rock immer näher. Ein imposantes 2 Mio. Jahre altes Felsgebilde in Form einer 15 m hohen Welle, etwa 350 km südöstlich von Perth gelegen. Geformt wurde die Riesenwoge von Wind und Wetter, Hitze, Frösten und herabstürzenden Regenfluten, die das seltsame Streifenmuster hinterließen. Da der Felsen im Licht der Vormittagssonne besonders gut zur Geltung kommt, waren wir natürlich auch zeitig da, nur leider hatte die Sonne an diesem Morgen scheinbar was Besseres vor, auf jeden Fall ließ sie sich nicht wirklich blicken und so mussten wir also mit dem bewölktem Himmel vorlieb nehmen. Dennoch war es ein sagenhafter Anblick und ein echtes Wunder der Natur, welches wir nun in voller Größe direkt vor uns stehen hatten.
Nur wenige Meter vom Wave Rock entfernt, haben wir uns eine weitere Steinformation ansehen können, die einem gähnenden Nilpferd sehr ähnlich sieht und deswegen auch den Namen Yawning Hippo trägt. Nach einem flüchtigen Blick in das weit aufgerissene Maul, gab es jedoch nichts weiter zu entdecken und so machten wir uns wenig später auch schon wieder auf den Weg nach Perth. Bevor wir jedoch Perth erreichten, fiel uns die Walsaison ein und die Gelegenheit einen Wal vom Land aus beobachten zu können, schien uns wie gerufen. Also fuhren wir erst bis nach Augusta runter, ca. 300 km südlich von Perth entfernt und dann die Küstenstrecke wieder hinauf und hofften dabei einen der riesen Fische entdecken zu können. Obwohl wir leider kein Glück hatten, gab es dennoch super Aussichten, die die Strecke nicht absolut sinnlos erscheinen ließen. Angekommen in Perth, gönnten wir uns die bisher absolut kälteste und somit auch kürzeste Dusche, bevor wir uns die moderne Hauptstadt von Western Australia ansehen wollten. Eine niedliche Stadt direkt am Swan River gelegen, mit 1,2 Mio. Einwohnern also auch relativ übersichtlich. Vom Botanischen Garten aus, hatten wir den absolut tollen Ausblick auf die Stadt und konnten diesen Moment bei Sonnenschein genießen. Da wir beide aber nicht die geborenen Stadtmenschen sind und immer nur so kurz wie möglich und nur so lang wie nötig in den Städten verweilen, ging die Reise für uns auch schon nach einigen Stunden wieder weiter, wovon wir euch demnächst berichten werden…

Es grüßen aus dem Westen
Lydia und Viktor

Mittwoch, 22. Juni 2011

Voller Freude dem Ziel entgegen

Knappe 1000 km hatten wir jetzt noch vor uns bevor wir den westlichen Teil Australiens erreichen würden. Die Hoffnung, dass dort das Wetter viel sonniger und wärmer ist, stieg bei jedem zurückgelegten Kilometer deutlich an. Die Wolken verschwanden allmählich und der Himmel klarte auf, sodass wir uns schon wenig später kurze Sachen anziehen mussten.
Nach über zwei Wochen kaltem Herbst und dicken Pullovern, endlich wieder ein wenig Sonne auf der Haut zu spüren, einer der schönsten Augenblicke, den wir wirklich in vollen Zügen genossen. Kleine bunte Blüten dicht am Straßenrand, weckten in uns erneut das Gefühl des Sommers und ließen uns den kalten Herbst im Süden sehr schnell vergessen. Voller Vorfreude fuhren wir dem Westen entgegen, obwohl die Strecke absolut langweilig war und die Distanzen von Dorf zu Dorf immer größer wurden. An der Westaustralischen Grenze angekommen, mussten wir genau wie in Tasmanien auch, all unsere  Lebensmittel die Pest und Seuchen übertragen könnten da lassen, um in das Bundesland sauber und rein einreisen zu können. Also haben wir uns direkt auf dem Grenzübergang entschieden uns erst was Leckeres zu kochen, um nicht alles weg schmeißen zu müssen. Leider mussten wir paar Zwiebeln opfern da wir die nicht alle essen wollten, das war es uns dann doch nicht wert…tränengerührt in den Westen einzureisen…?!

Satte Grüße
Lydia und Viktor

Montag, 20. Juni 2011

Wiedersehen macht Freude

In Kimba dem winzig kleinen Dörfchen, das direkt auf der Halben Strecke zwischen Ost und West zu finden ist, wurden wir von den zwei Estländern ganz herzlich aufgenommen, die uns sogar ein Wasserbett für die Nacht zur Verfügung gestellt hatten. Die beiden waren schon seit über drei Monaten am Arbeiten und haben sich als Unterkunft für die Zeit, mit zwei weiteren Arbeitskollegen ein Häuschen gemietet. Für uns war es natürlich wie ein Paradies, auch wenn nur für ein paar Stunden, im Haus zu wohnen und eine Küche und Badezimmer nutzen zu können…es fühlte sich auf Anhieb sehr Vertraut an. Doch wir waren ja nur auf dem Sprung da und wollten am nächsten Tag auch schon wieder weiter, also genossen wir den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen und hatten uns dabei eine ganze Menge zu erzählen. Erinnerungen an St. George und gemeinsame Erlebnisse in der Vergangenheit, sowie bereits zurückgelegte Kilometer durch Australien und Zukunftspläne, ließen den Abend viel zu schnell vorüber gehen.

Liebe Grüße von den Reisenden
Lydia und Viktor

Samstag, 18. Juni 2011

Hey, ab in den Westen, der Sonne hinterher… la la la la… der Sonne hinterher

Endlich konnten wir den kalt, bewölkten Süden hinter uns lassen und machten uns so schnell wie nur  möglich auf den langen Weg der nun vor uns lag, um der Sonne jeden Tag ein Stückchen näher zu kommen.
Da wir die Strecke bis nach Adelaide schon vor Wochen erkundet hatten, als wir unsere Tour durchs Outback gemacht haben, konnte wir nun komplett durchfahren, ohne viel Zeit dafür verschwenden zu müssen, was uns auch sehr gelegen kam, da das Wetter im Vergleich zum letzten Mal viel regnerischer war und wir absolut keine Lust hatten durch das kühle Nass zu rennen.
84 km südlich von Adelaide jedoch, beschlossen wir kurzfristig Halt zu machen, um eine Stadt mit einem ganz besonders interessanten Namen, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Victor Harbor, so heißt das nette Städtchen direkt am Ozean gelegen, an welchem wir vor lauter Neugier unbedingt Halt machen mussten. Auf der kleinen Granite Insel, die man über eine Holzbrücke zu Fuß oder mit einer alten historischen Pferdebahn erreichen kann, fühlen sich rund 2000 der winzig kleinen Pinguine zuhause, die man bei Dämmerung an Land watscheln sehen kann. Auch Wale und Delphine werden hier an der Küste des Öfteren gesichtet und sind einer der Hauptgründe des vielen Tourismus. Da wir uns hier jedoch nicht allzu lange aufhalten wollten, vertraten wir uns nur ein wenig die Beine, beim Rundgang auf der Insel und haben dabei tatsächlich Delphine sehen können, bevor wir wieder weiter fuhren, um Freunde aus St. George in Kimba wieder zu sehen.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Glück im Unglück…

Nachdem unsere Gäste abgereist sind und wir uns endgültig von Melbourne und dem kühlen Herbst und kurz bevorstehendem Winter im Süden verabschieden konnten, mussten wir uns leider noch einige Tage gedulden.
Da unser Wagen auf die Anschrift des Auto Verkäufers angemeldet ist, schickt dieser uns die Post immer genau dorthin, wo wir uns gerade befinden, was bisher immer gut geklappt hat.
Dieses Mal sollte ein ganz wichtiger Brief mit der Registrierungsplakette unseres Fahrzeugs, schon vor über zwei Wochen in Melbourne angekommen sein. Ohne den Brief, indem der Sticker für die Frontscheibe enthalten ist, hat unser Auto keine weitere Fahrerlaubnis und ist auf Australiens Straßen nicht versichert. Nach unzähligen Versuchen machte sich Viktor erneut auf den Weg zur Post, um nachzusehen ob endlich was angekommen ist. Mit einem strahlenden Gesicht kam er mit Vier Briefen in der Hand zurück. Zum großen Glück war der langersehnte Brief dabei, den der Postbote scheinbar von Brisbane nach Melbourne zu Fuß transportiert haben muss…da sogar Briefe nach Deutschland viel schneller ankommen!!!
Als wir grade so richtig dabei waren uns zu freuen, dass unsere Reise jetzt endlich wieder weiter gehen konnte, veränderten sich unsere Gesichtszüge jedoch plötzlich von null auf hundert, als wir ganz geschockt zwei Strafzettel wegen überhöhter Geschwindigkeit in den Händen hielten, die uns unverschämt viel Geld kosten sollten.
Einmal 90 Dollar bei gerade Mal 7 km/h zu schnell und 149 Dollar bei 8 km/h zu schnell, da waren wir aber sehr gut zufrieden, das könnt ihr euch ja wohl denken. Auf Australischen Straßen ist nun mal nicht zu spaßen, soviel steht jetzt ein für alle Mal fest!!!
Wiederwillig beglichen wir unseren Schuldenberg, den wir zum großen Glück wie wir feststellen mussten, noch zeitig per Post erhalten hatten, denn nur einen Tag später wäre die Zahlfrist schon  abgelaufen und es hätte uns mal locker 400 Dollar extra gekostet.

Tja, das nennt man dann wohl Glück im Unglück…gell ;-)

Dienstag, 14. Juni 2011

Die letzten gemeinsamen Urlaubstage in Australien

Zurück in Melbourne, blieben uns nur noch wenige Tage, wie wir ganz verblüfft feststellen mussten und da bisher nicht jeder unserer Gäste ein Känguru zu Gesicht bekommen hatte, war es nun an der Zeit sich auf die Suche zu machen. Schließich und endlich kann man ja nicht in Australien Urlaub gemacht haben, ohne auch nur eins der typischen Beuteltiere gesehen zu haben. 
Also machten wir uns auf den Weg zum 200 km südöstlich von Melbourne entfernten Wilsons Promontory National Park, denn dort waren wir uns ziemlich sicher, würden wir in der freien Wildnis sicherlich irgendwo welche entdecken können. Genau so war es dann auch, nein sogar noch viel besser, denn schon auf dem Weg dorthin kamen uns Emus auf der Straße entgegen spaziert und eine Menge von Kängurus die sich beim Grasen nicht weiter stören ließen, konnten wir aus nächster Nähe beobachten. Zu guter Letzt hatten wir sogar noch das große Glück Wombats, die wir bisher nur versteckt in Büschen oder Höhlen gesehen hatten, auf der freien Wiese so unglaublich nah zu erleben, wie nie zuvor. Ein absolut gelungener Ausflug in die Wildnis, mit mehr Erfolg als erwartet, hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Den kommenden Tag machten wir in Phillip Island Halt, die Insel die nur 140 km von Melbourne entfernt liegt und über eine Brücke zu erreichen ist, hat abgesehen von den tollen Stränden eine weitere, ganz besondere Attraktion zu bieten. Jeden Abend kann man hier die kleinen Fairy-Pinguine dabei beobachten, wie sie Scharenweise aus dem Ozean an Land springen und zu ihren Bruthöhlen watscheln. 
Ein absolut sehenswertes Schauspiel, das wir gemeinsam erleben durften. Leider war das Fotografieren dieser 30 cm kleinen Watschel-Kreaturen strengstens verboten, aber wir haben natürlich einige Bilder ganz still und heimlich knipsen können, um euch auch an diesem faszinierendem Erlebnis teilhaben lassen zu können.
Mit Shoppen und einer Rundfahrt durch Melbournes City, verbrachten wir den letzten gemeinsamen Urlaubstag, bevor für unsere Lieben in wenigen Stunden der Rückflug nach Deutschland anstand.

Trotz des kühlen Wetters hatten wir eine ganz tolle Zeit, die leider viel zu schnell vorbei war. Lange Abende die wir mit ganz viel lachen und Domino spielen verbrachten, werden wir in Zukunft sicherlich vermissen und gern an die schöne Zeit zurück denken. Unvergessliche Erlebnisse und Eindrücke haben wir hier zusammen erleben können, die garantiert für immer in toller Erinnerung bleiben werden...

Doch nun hieß es für uns zum allerletzten Mal ABSCHIED nehmen… 
bevor für uns beide die Reise durch Australien weiter gehen konnte.

PS:
Vielen, vielen lieben Dank an dieser Stelle nochmals, an all unsere Besucher die sich den weiten Weg hierher ans andere Ende der Welt gemacht haben, um mit uns das große Land zu bereisen.
Jede dieser Reiseroute hatte was ganz besonderes und spezielles und es hat uns eine Menge Spaß gemacht euch, wenn auch nur einen kleinen Teil des unendlich weiten Landes und der Vielfältigkeit zu zeigen. Danke auch dafür, dass ihr euch unserem recht einfachem Zigeuner Leben auf Rädern angepasst habt und alles wunderbar und stressfrei geklappt hat. Es gab so viele Dinge, die wir gemeinsam sehen und erleben konnten, die ohne euch sicherlich nur halb so schön gewesen wären.

DANKE für die wundervolle Zeit…

Lydia und Viktor

Samstag, 11. Juni 2011

Tasmanien

Das war knapp, nur wenige Minuten später und die Autofähre wäre ohne uns abgedampft, denn für die eigentlich 20 minütige Strecke, haben wir durch den Feierabendverkehr fast die doppelte Zeit gebraucht, aber zum großen Glück ist es nochmal gut gegangen. Nach der Passkontrolle und dem Hinweis, dass man keine Gemüse, Obst oder Fleischprodukte mit nach Tasmanien führen darf, parkten wir unsere Autos ein und ließen uns endlich in die bequemen Sessel fallen, in denen wir die nächsten elf Stunden schlafend verbrachten. Morgens um 6.30 Uhr erreichten wir Devonport und konnten die Fähre wenig später mit unseren Fahrzeugen verlassen. Wir schlängelten uns durch die Lebensmittel Kontrolle, vorbei an den Spürhunden, die Alarm schlugen sobald verbotene Lebensmittel mit sich geführt wurden. Viktor musste den Hunden zur liebe, paar Zwiebeln und einen Salatkopf opfern, doch danach konnten wir auch schon weiter ziehen. Das wir noch andere Köstlichkeiten mit uns führten, die wir gut versteckt hatten, ist sonst keinem aufgefallen.
Nach einem deftigen Frühstück mit Schinken und Ei, begann für uns der erste von vier Tagen, die wir im kleinsten und kühlsten Bundesstaat Australiens verbringen wollten, um einen Hauch der unberührten Wildnis zu erforschen. Fast ein Drittel Tasmaniens ist geschützte Wildnis in denen zackige Felsgipfel, riesige Farne, moosüberwachsene Urwälder, Wildbäche, Seen und versteckte Strände zu finden sind. Schon während der Fahrt zum Freycinet Nationalpark ergaben sich für uns die ersten Möglichkeiten, an wunderschönen Aussichtspunkten zu halten, an denen wir die beeindruckende Natur bewunderten und uns von den traumhaft schönen Anblicken inspirieren ließen. Im Nationalpark angekommen, vertraten wir uns am See ein wenig die Beine und suchten uns wenig später einen Schlafplatz, da es schon sehr früh dunkel wurde. 
Während wir uns auf die Suche machten, haben Eddy und Viktor sogar die ersten Kängurus entdeckt, doch als wir Mädels soweit waren, waren sie auch schon schnell verschwunden. Nur wenige Meter entfernt vom See, beschlossen wir den jungen aber sehr kühlen Abend bei einem Lagerfeuer und gemütlicher Stimmung zu genießen, bevor die Nacht einbrach. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Hobart der Hauptstadt Tasmaniens, die inmitten von Flüssen und Bergen besonders toll anzuschauen ist. Hier verbrachten wir einige Zeit im Hafenteil der Stadt und im Botanischen Garten, bevor wir unsere Reiseroute wieder fortsetzten. Weiter ging es Richtung Tahune Forest Reserve, den wir allerdings erst am nächsten Tag besuchen konnten, da wir schon späten Nachmittag hatten und die Dämmerung nicht lange auf sich warten ließ. Zur Feier des Tages gönnten wir uns ein ordentliches BBQ, denn an diesem Tag hatten wir Muttertag und schließlich gibt es viele Gründe unseren lieben Müttern gegenüber Dankbar zu sein. Also bekam Mama einen Abwaschfreien Abend von uns Kindern und den restlichen Abend verbrachten wir hauptsächlich mit Domino spielen, wobei wir eine Menge Spaß hatten…die Gewinner zumindest!!!
Im Tahune Forest Reserve nahmen wir uns am nächsten Morgen eine Wanderung vor, die uns durch den Dichtbewaldeten Urwald entlang am Fluss, über wackelige Hängebrücken an den mächtigen Bäumen vorbei führte und uns während dessen einen sehr guten Einblick in die unberührte Wildnis verschaffte. Außerdem nutzten wir einen weiteren Wanderweg, den so genannten „Airwalk“ der uns in 20m Höhe, 597m vorbei an den Baumspitzen führte, von wo aus wir einen absolut genialen Ausblick hatten und die unendliche Weite des Waldes erst so richtig zur Geltung kam.
Nach einem fruchtigen Wassermelonen Snack, die wir heimlich durchgeschmuggelt hatten, machten wir uns langsam wieder auf die Rückreise, denn schon am nächsten Abend mussten wir zeitig die Fähre erwischen, die uns zurück nach Melbourne bringen sollte.
Obwohl die Insel im Vergleich zu Australiens Festland sehr klein ist, etwa so groß wie Bayern, beanspruchten auch hier die Autofahrten eine Menge Zeit, um an die gewünschten Orte zu kommen.
Deshalb waren die vier Tage leider viel zu kurz, um sich noch weitere Dinge ansehen zu können, doch immerhin haben wir einen winzig kleinen Teil der Insel bereisen können und die beeindruckende Natur, trotz des sehr kühlen Wetters ein wenig näher erforschen können.

Die Fähre haben wir dieses Mal übrigens ÜBERPÜNKTLICH erreicht, sodass wir sogar noch eine Stunde anstehen mussten…

Fortsetzung folgt…in wenigen Tagen

Mittwoch, 8. Juni 2011

Der letzte Besuch aus Deutschland

Am Montag den 2. Mai, noch bevor die Sonne aufging, waren wir schon auf dem Weg zum Flughafen, um dort unsere Gäste pünktlich abzuholen. Unglaublich, aber nach langem hin und her ist es nun auch Mama und Eddy gelungen die lange Reise nach Australien zu wagen. Dieses haben wir allerdings einer ganz bestimmten Person zu verdanken, nämlich Mamas Freundin die übrigens auch Lydia heißt und sich die Zeit genommen hat, die beiden zu begleiten und sicher ans Ziel zu bringen.
Endlich sind nun auch die letzten Familienmitglieder am anderen Ende der Welt eingetroffen, um mit uns ein paar wunderschöne Tage verbringen zu können. Das langersehnte und freudige Wiedersehen war nun endlich Wirklichkeit und die nächsten 12 Tage in denen wir gemeinsam durch das große Land reisen würden, gehörten uns.
In einem kleinen Mietwagen, mit dem unsere Gäste erst mal Vorlieb nehmen mussten, machten wir uns wenig später auf den Weg zurück ins Zentrum Melbournes. Nach einer erfrischenden Dusche und einem leckeren Frühstück unter freiem Himmel, fuhren wir wie abgesprochen den Camper-Van abholen. Hier erwartete uns jedoch eine böse Überraschung, denn unser gemietetes Fahrzeug und gleichzeitig fahrbare Unterkunft, war nicht im besten Zustand zurückgegeben worden und kam für uns nicht mehr in Frage, da die Schlafmöglichkeit oben auf dem Dach gar nicht mehr nutzbar war. Zum großen Pech, gab es auch keine weiteren Fahrzeuge die mit drei Schlafplätzen ausgestattet waren und auch nur annähernd in Betracht genommen werden konnten. Nun standen wir also da, bereit für das Abenteuer, doch ohne Auto würden wir nicht weit kommen, soviel stand fest! 
Vergeblich wurde für uns nach Alternativen und Kompromissen gesucht und nach einigen Stunden, in denen wir uns die Zeit mit Lebensmittel einkaufen und Sonnen am Straßenrand vertrieben, kam nur eine einzige Möglichkeit in Frage und zwar, das eigentlich „nicht mehr nutzbare Fahrzeug“ zu nehmen und sich die Schlafmöglichkeit zu dritt statt zu zweit zu teilen. Für den Fall der Fälle wurden uns noch zwei Zelte eingepackt, falls es zu dritt doch zu eng werden sollte und kurz darauf konnte unsere Reise durch den Australischen Herbst endlich beginnen.
Als erstes Ziel nahmen wir uns die schönste Küstenstraße Australiens vor, die Great Ocean Road.
Ein auf und ab die hügelige Landschaft hinauf, von wo aus wir die schönsten Ausblicke auf den endlos weiten Ozean hatten, an deren Buchten Delphine planschten. Vorbei an Eukalyptus Wäldern, in deren Baumspitzen die niedlichen Koala Bären hockten und genüsslich an den Blättern kauten.
Die Chancen sie im hellwachen Zustand zu erleben, stehen bei 20 Stunden Schlaf die sie brauchen nur sehr gering, doch scheinbar hatten wir gerade den richtigen Zeitpunkt erwischt, denn so aktiv haben wir sie noch nie zuvor gesehen. Sie kletterten von Ast zu Ast und liefen teilweise sogar über die Straße, um auf einen anderen Baum zu klettern. Eine ganze Zeitlang verbrachten wir damit die niedlichen Wesen zu beobachten, bevor wir wieder aufbrachen, um zeitig einen Schlafplatz zu finden. In Apollo Bay beendeten wir den sehenswerten Tag mit einem lecker BBQ und einem gemütlichen Abend bei Tee trinken, quatschen und ganz viel lachen. Da die Nächte sehr kühl wurden, beschlossen unsere Gäste zu dritt im Auto zu schlafen, um es wenigstens mal eine Nacht  auszuprobieren, ob es zu dritt überhaupt möglich war. Nachdem die für Jedermann optimale Schlafposition gefunden wurde, wünschten wir uns eine gute Nacht und hofften sehr, dass die drei einen halbwegs guten Schlaf bekommen würden.
Am nächsten Morgen, wurden wir zur großen Überraschung von rundum zufriedenen Gesichtern begrüßt, die scheinbar gut geschlafen haben, worüber wir sehr erleichtert waren. Voller Energie konnte der neue Tag nach einer ausgiebigen Dusche beginnen. Das Frühstück unter freiem Himmel mussten wir leider abbrechen, bevor uns die dicke schwarze Wolke erreicht hätte, also wurde im Jucy Camper gegessen und nur wenig später waren wir schon auf den Straßen Australiens wieder zu finden. Nach und nach erreichten wir all die Sehenswürdigkeiten die es entlang der Strecke zu besichtigen gab und genossen trotz des bewölkten Himmels die wunderschönen Dinge die wir hier in der freien Natur zu sehen bekamen. Obwohl die Strecke für Viktor und mich nicht fremd war, mussten wir dennoch feststellen, dass wir jedes Mal was ganz Anderes erlebten und teilweise Dinge sahen, die uns vorher gar nicht aufgefallen waren. Sicherlich kann es an den unterschiedlichen Wetterlagen und Jahreszeiten liegen, die der Strecke immer wieder einen interessanten und vielfältigen Charakter verschaffen. Zum aller ersten Mal haben wir es geschafft, die komplette Küstenstraße hinunter zu fahren und vollständig zu sehen.
In den nächsten drei Tagen fuhren wir über das Landesinnere Richtung Grampians. Die bis zu 1000 m hohen, zerklüfteten Berge ragen 260 km westlich von Melbourne aus dem grünen Weideland auf und bieten rundherum eine wunderschöne Natur. Emus und diverse Vogelarten konnten wir hier beobachten und dabei das recht warm herbstliche Wetter genießen.
In Ballarat, einer alten Goldgräberstadt und einer Art lebendigem Museum, machten wir unseren nächsten Stopp. Hier begann im Jahre 1851 der australische Goldrausch und einige der größten Goldnuggets der Welt wurden hier gefunden. Die alte Stadt, inklusive Bäckereien, Pubs, Mienentunnel und einer kleinen Schule gibt es heute noch. Damen in schicken Reifröcken, Postkutschen die die Straßen auf und ab fahren, gaben uns echt für einen Moment das Gefühl am Anfang des 18.ten Jahrhunderts zu leben.
Zurück in Melbourne hatten wir gerade mal paar Stunden Zeit, um zu duschen und was zu essen, denn in wenigen Stunden würde uns die Fähre nach Tasmanien rüber Schiffen, die wir auf keinen Fall verpassen wollten, aber davon erzählen wir euch das nächste Mal mehr…

Also bis in ein paar Tagen...

Mittwoch, 1. Juni 2011

Canberra, die Hauptstadt Australiens

Während der Rückfahrt aus dem Outback, beschlossen wir unserer Tour den letzten Schliff zu geben, indem wir zwar einen Umweg in Kauf nehmen mussten, dafür aber die Hauptstadt Canberra zu Gesicht bekommen würden. Von Adelaide aus wählten wir die kürzeste Strecke, die uns 1183 km später über das Landesinnere direkt bis nach Canberra führte.
Da wären wir also in der Hauptstadt angekommen, anders als alle anderen Großstädte die direkt am Wasser gelegen sind, liegt Canberra im Nichts. Wo man hinsieht, sind Wiesen, Wälder und Gebirge zu sehen und inmitten des Ganzen die kleine Hauptstadt, umgeben von unendlicher Weite der Natur!
Dies ist das Ergebnis nachdem sich Sydney und Melbourne nicht einigen konnten, wer den Status der Hauptstadt erhalten sollte, also wurde sie im Anfang des letzten Jahrhunderts einfach ins Nirgendwo gebaut und hat durch ihr geometrisches Design was ganz Spezielles an sich.
Das teuerste Gebäude Australiens, das Parlament Gebäude ist für Jedermann kostenlosen zugänglich, sowie auch viele Museen in denen man über Kultur und Lebensweise genauere Einblicke bekommt. Diese Angebote nutzten wir natürlich und verbrachten einige Stunden damit, durch das prachtvolle Parlament House zu schlendern und sich im Kultur Museum umzusehen. Während wir so ganz gemütlich durch die Stadt und Parks spazierten, wurde uns schlagartig klar, dass sich der Herbst nun endgültig durchgesetzt hat. Nackte Bäume, deren bunte Blätter um uns rum wirbelten und sich schließlich auf den Boden niederließen, vermittelten uns das unerwartete Gefühl der wechselnden Jahreszeit. Der Herbst ist da, wie seltsam wenn man es gar nicht wirklich mitbekommt, da es bisher so schön warm und sonnig war und dann plötzlich einem die Augen aufgetan werden, als sei es eine Überraschung. Also genossen wir den wunderschönen Herbsttag und den Anblick auf das Treiben der bunten Blätter, die durch Menschenleere Straßen fegten, bevor wir uns vom Stadtleben verabschiedeten und unseren Trip fortsetzten.


Entlang der Great Alpine Road, bekannt für die Australischen Alpen, machten wir uns wieder auf den Weg zurück in den Süden. Eine wunderschöne Strecke mit ganz tollen Aussichten auf das Gebirge, wo in wenigen Wochen schon der erste Schnee liegen könnte. Der einzige Ort in Australien wo es überhaupt schneit, was eigentlich total unvorstellbar ist. Vorbei an den Schneekanonen und Sesselliften die schon startklar für die Saison stehen, fuhren wir bis nach Bairnsdale  hinunter.
Von dort aus ging es weiter Richtung Melbourne, wo wir in wenigen Tagen unseren letzten Besuch aus Deutschland erwarteten.